Schleswig hat am vergangenen Samstag ein klares und unübersehbares Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und ein solidarisches Miteinander gesetzt: Der erste Christopher Street Day (CSD) war ein voller Erfolg. Unter dem Motto „Schleswig geht bunter“ versammelten sich mehr als 500 Menschen auf dem Capitolplatz, um gemeinsam die Rechte der queeren Community zu feiern und für eine offene Gesellschaft einzustehen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung um 13:00 Uhr von Travestie-Künstlerin Miss Gloria Vain, die das Publikum mit Charme, Witz und großer Herzlichkeit durch das zweistündige Programm führte. Auf der Bühne kamen Vertreter*innen der Gleichstellungsstellen von Stadt und Kreis, Bürgermeister Stephan Dose, Danny Clausen-Holm vom LSVD Schleswig-Holstein und Bjarne Strauß von der Kreisschülervertretung zu Wort – allesamt mit klaren Botschaften für mehr Sichtbarkeit, Respekt und Gleichberechtigung.
Auch musikalisch und spirituell war der erste CSD ein besonderer Moment für die Stadtgesellschaft: Die „Omas gegen Rechts“ sorgten für musikalischen Protest, Pastorin Sandra Matz (Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig) gab Paaren vor Ort die Möglichkeit zur öffentlichen Segnung – ein berührendes Zeichen der Anerkennung. Den emotionalen Schlusspunkt setzte die Inklusions-Tanzgruppe des TSV Schleswig, die mit ihrer Aufführung für Begeisterung sorgte.
Ein weiterer Höhepunkt war die anschließende Parade mit einer 30 Meter langen Regenbogenfahne, die durch die Innenstadt zog und Schleswig für einen Nachmittag in ein buntes Farbenmeer verwandelte.
Bürgermeister Stephan Dose zeigte sich bewegt: „Heute war ein großer Tag für Schleswig. Der erste CSD hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig, bunt und solidarisch unsere Stadt ist. Ich bin beeindruckt von der großartigen Organisation, den kreativen Beiträgen und der starken Beteiligung. Der Tag hat sichtbar gemacht, dass in Schleswig kein Platz für Ausgrenzung ist – und das ist genau das, wofür wir als Stadt stehen.“
Ein besonderer Dank sprach der Bürgermeister den vielen engagierten Mitwirkenden und Unterstützer*innen: darunter Corinna Philipsen (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Schleswig-Flensburg), Andrea Cunow (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schleswig), Horst Zingler (Schwuler Stammtisch Schleswig) und Christian Sievers (Kinder- und Jugendzentrum Schleswig). Zahlreiche Initiativen, Vereine und Organisationen waren mit Informationsständen vor Ort – u. a. Flensbunt, HAKI e.V., das Bündnis für Demokratie SL-FL, Fridays for Future Schleswig, Parents for Future Schleswig, ver.di, die Jugendkonferenz Schleswig, verschiedene Parteien sowie Polizei und Kirche.
Bereits im Jahr 2021 hatten Landrat Wolfgang Buschmann und Bürgermeister Stephan Dose mit der Unterzeichnung der „Lübecker Erklärung“ ein deutliches Bekenntnis abgelegt: In Schleswig und im Kreis hat Ausgrenzung keinen Platz. Alle Menschen sollen frei und selbstbestimmt leben können – unabhängig von ihrer Liebe oder Identität. Der erste CSD in Schleswig hat diese Haltung nun eindrucksvoll sichtbar und spürbar gemacht.
Der erste CSD in Schleswig war nicht nur ein Fest, sondern ein starkes gesellschaftliches Statement – getragen von einem breiten Netzwerk engagierter Menschen. Die Stadt Schleswig dankt allen Teilnehmenden und freut sich auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.