Ein wichtiges Signal im Kampf gegen Wohnungslosigkeit: Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein, des Landes Schleswig-Holstein und des Kreises Schleswig-Flensburg hat Bürgermeister Stephan Dose heute den ersten Spatenstich für ein zukunftsweisendes Bauprojekt im Ansgarweg 4–5 gesetzt. Auf einem 1.250 m² großen Grundstück entstehen bis Sommer 2026 zwei Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen für wohnungslose Menschen – ein Vorhaben, das auf dem Housing-First-Ansatz basiert.
Bürgermeister Stephan Dose betonte in seinem Grußwort die große gesellschaftliche Bedeutung des Projekts: „Jeder Mensch braucht ein Zuhause – das Projekt im Ansgarweg ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation von wohnungslosen Menschen in unserer Stadt. „Housing First“ bedeutet, Menschen eine echte Chance auf Stabilität und Teilhabe zu geben. Als Stadt unterstützen wir das mit voller Überzeugung.“
Die neuen Wohnungen werden jeweils etwa 30 m² groß sein und über einen kombinierten Wohn- und Schlafraum mit integrierter Küchenzeile sowie ein eigenes Badezimmer verfügen. Ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum sowie ein Technikraum ergänzen das Angebot. Der Zugang wird barrierearm gestaltet. Direkt neben dem Neubau befindet sich bereits eine bestehende Obdachlosenunterkunft, deren Sanierung ebenfalls geplant ist.
Die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein ist Bauherrin und wird auch Betreiberin der neuen Einrichtung, die Idee zu dem Projekt ging von der Stadt Schleswig aus. Finanziert wird das Projekt über das Landesprogramm „Wohnraum für besondere Bedarfsgruppen“. Insgesamt stehen dafür rund 2,55 Millionen Euro zur Verfügung – etwa 1,5 Millionen Euro als zinsloses Darlehen und 800.000 Euro als Zuschuss des Landes. Die Diakonie Stiftung trägt als Investorin ca. 255.000 Euro bei. Die Stadt Schleswig wird zudem einen Teil der künftigen wohnbegleitenden Hilfen finanzieren.
Ein innovativer Aspekt des Projekts ist die Verzahnung von ordnungsrechtlicher Unterbringung und regulärem Mietverhältnis: Fünf der Wohnungen sind zunächst für die ordnungsbehördliche Unterbringung vorgesehen. Die dort untergebrachten Menschen sollen später ohne Umzug in ein dauerhaftes Mietverhältnis überführt werden.
Mit dem Bauvorhaben setzt Schleswig ein deutliches Zeichen: Wohnen wird als Menschenrecht verstanden – nicht als Belohnung für Wohlverhalten. Gleichzeitig wird das Modell am Ansgarweg landesweit Vorbildcharakter haben.