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Ein Teil der Seitenansicht des Rathauses mit Schriftzug Aktuelles aus Schleswig

In der städtischen Wohnungslosenunterkunft am Ansgarweg wurde am Dienstag, 8. Juli 2025, eine leblose Person aufgefunden. Mitarbeitende der Stadtverwaltung entdeckten den Todesfall im Rahmen einer anlassbezogenen Hygienekontrolle.

Nach aktuellen Informationen der Polizei liegen keine Anhaltspunkte für eine unnatürliche Todesursache vor. Die genaue Todesursache sowie der Todeszeitpunkt sind Gegenstand laufender Untersuchungen. Eine Obduktion ist zur weiteren Klärung vorgesehen.

Die betroffene Person war am 26. Mai 2025 in die Unterkunft eingewiesen worden und hatte zuletzt am 2. Juni persönlichen Kontakt mit der Stadtverwaltung. Am 12. Juni war die Person beim Kreis vorstellig. In der 26. Kalenderwoche ergaben sich bei einer regulären Begehung keine Hinweise, die auf den Tod hätten schließen lassen. Die Feststellung erfolgte erst am 8. Juli im Rahmen einer notwendigen Hygienekontrolle, die ein Betreten der Wohnung erforderlich machte.

Aufgrund der Umstände mussten einige Bewohner*innen der angrenzenden Räumlichkeiten kurzfristig anderweitig untergebracht werden. Das betroffene Haus der Unterkunft wird derzeit durch eine Fachfirma umfassend gereinigt und entrümpelt. Auch die übrigen Zimmer des Gebäudes werden entsprechend aufbereitet.

Unabhängig vom konkreten Vorfall hat die Stadt eine grundsätzliche Überprüfung der Betreuungssituation in der städtischen Wohnungslosenunterbringung eingeleitet. Aktuell steht für die Betreuung ein Personalschlüssel von 25 Prozent einer Vollzeitstelle zur Verfügung. Eine dauerhafte Präsenz vor Ort ist bisher nicht gegeben. Das soll sich künftig ändern.

Die Stadtverwaltung bereitet derzeit eine Beschlussvorlage zur personellen Aufstockung im zuständigen Fachdienst vor, die in der kommenden Ratsversammlung am 21. Juli 2025 eingebracht wird. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte und regelmäßige Betreuung der untergebrachten Personen sicherzustellen.

„Todesfälle wie dieser sind tragisch, besonders wenn Menschen vereinsamt und ohne tragende soziale Kontakte leben. Als Kommune stehen wir in der Verantwortung, die strukturellen Rahmenbedingungen in der Wohnungslosenhilfe zu verbessern“, betont Bürgermeister Stephan Dose.

Parallel dazu ist im Zuge des Neubaus des Projekts „Housing First“ – in Trägerschaft der Diakoniestiftung Schleswig-Holstein – eine sozialpädagogische Vor-Ort-Betreuung vorgesehen.

Die Stadt Schleswig prüft vor dem Hintergrund des aktuellen Vorfalls die bestehenden Strukturen der Wohnungslosenunterbringung und leitet konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung ein. Ziel ist es, die Betreuung und Begleitung wohnungsloser Menschen organisatorisch wie personell zu verbessern und die Rahmenbedingungen der Unterbringung bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.